»Als wesentliches Merkmal der Volksbildungsarbeit ist einmal bezeichnet worden ›das Gold der Forschung‹ umzuschmelzen in die Münze des Alltags.
Marta Fraenkel, die 1896 in Köln in einer liberalen jüdischen Familie geboren wurde, war eine der prägenden Persönlichkeiten in der Geschichte des Deutschen Hygiene-Museums. Als eine der ersten Frauen in Deutschland nahm sie ein Medizinstudium auf, das sie 1923 mit der Promotion abschloss. 1925 wurde sie Generalsekretärin der Großausstellung GeSoLei – Gesundheit, Soziale Fürsorge, Leibesübung, die 1926 in Düsseldorf eröffnet wurde. Mit ihrer wegweisenden Arbeit für diese größte Messe der Weimarer Republik empfahl sich Marta Fraenkel für die II. Internationale Hygieneausstellung in Dresden, die 1930 anlässlich der Einweihung des Neubaus für das Deutsche Hygiene Museum stattfand. An diesem Museum war sie anschließend in verschiedenen Leitungsfunktionen tätig und setzte bleibende Akzente für das moderne Ausstellungswesen und die Wissenschaftspopularisierung. Als Jüdin wurde Marta Fraenkel unmittelbar 1933 aus dem Museumsdienst entlassen. Über eine Zwischenstation in Brüssel gelang ihr 1938 die Flucht in die USA, wo sie bis zu ihrem Tod 1976 im staatlichen Gesundheitswesen wirkte.
Marta Fraenkel wird 1896 in Köln geboren, wächst in einer liberal-bürgerlichen Familie auf. Sie ist 13 Jahre alt, als ihr Vater Georg Fraenkel stirbt. Kurz darauf stirbt auch ihr ältester Bruder Maximilian. Mit dem 1898 geborenen jüngeren Bruder Ernst wird sie später die Erfahrung des Exils in den USA teilen.
In ihrer Geburtsstadt Köln besucht Marta Fraenkel zunächst die Evangelische Höhere Töchterschule, und dann bis 1912 die Kaiserin-Augusta-Schule. Das Abitur legt sie jedoch in Frankfurt am Main ab. Dorthin sind die Geschwister 1915 nach dem Tod der Mutter gezogen. Ihr Bruder Ernst Fraenkel schreibt später über die familiäre Situation vor dem Ersten Weltkrieg:
»Meine Erziehung erfolgte im Zeichen der Aufklärung, die auch die Stellung meiner Familie zum Judentum kennzeichnete. Mehr noch als meine Eltern hatten die Geschwister meiner Mutter die innere Fühlung mit der jüdischen Religion verloren. Im Einklang mit ihrer völligen Assimilierung betrachteten sie sich ohne Einschränkung als Deutsche.«
Während sich Ernst für die Rechtswissenschaften interessiert, möchte Marta Ärztin werden, damals ungewöhnlich für eine junge Frau. Unterstützung bekommt die Zwanzigjährige von ihren Zieheltern aus der Familie Epstein. Brüder der Mutter haben nach dem Tod der Eltern die Erziehung vom Ernst und Marta Fraenkel übernommen. Diese stammen aus einer Leipziger Kaufmannsfamilie. Onkel Wilhelm Epstein gehört zu den Gründern der Frankfurter Volkshochschule.
Am 4. Mai 1916, also mitten im Ersten Weltkrieg, schreibt sich Marta Fraenkel an der medizinischen Fakultät der Königlichen Universität zu Frankfurt am Main ein. Ein Foto zeigt sie, umringt von Männern, an einem Operationstisch.
Nach einem praktischen Jahr erhält Marta Fraenkel 1923 die Approbation als Ärztin, schreibt auch eine Doktorarbeit, doch wird sie sich nie als Ärztin niederlassen oder in einem Krankenhaus angestellt sein. Die Kölner Medizinerin Susanne Aschenbrenner, die sich in ihrer Dissertation über Marta Fraenkel auch mit der Situation von Medizinerinnen in der Weimarer Republik befasst hat, nennt als Grund die prekäre Situation am Arbeitsmarkt:
»Das ging ja vielen Frauen so nach dem 1. Weltkrieg, dass sie zwar zunächst gefragt waren, aber die Positionen dann doch von Männern besetzt wurden. Und das ist ja das besondere bei Marta Fraenkel, dass sie sich mit diesem Hygienethema so nach vorne arbeiten konnte.«
Bei einem Kongress in Innsbruck lernt Marta Fraenkel im Jahr 1924 ARTHUR SCHLOSSMAN kennen, einen bekannten Kinderarzt, Sozialhygieniker und Politiker. Er vermittelt die junge Ärztin an die »Große Ausstellung für Gesundheitspflege, Soziale Fürsorge und Leibesübungen« (GeSoLei) in Düsseldorf. Schnell steigt sie 1925 zur »wissenschaftlichen Generalsekretärin« auf, d.h. sie managt das ganze Ausstellungsprojekt. Sie selbst entdeckt ihr organisatorisches und publizistisches Talent. Professor Schloßmann, den sie immer wieder vertritt, ebnet ihr am Ende auch den Weg nach Dresden.
Susanne Aschenbrenner vermutet, dass Marta Fraenkel bereits durch Vermittlung ihres Onkels Wilhelm Epstein erste Erfahrungen im Sozialbereich gesammelt hat, etwa 1923 beim deutschen Komitee der amerikanischen Auslandshilfe, eine von Quäkern gegründete Organisation. Sie habe auch ein paar Monate in Großbritannien verbracht, bevor sie einen ungewöhnlichen Berufsweg eingeschlagen hat, berichtet ihr Bruder Ernst.
In Düsseldorf begegnet die 30 Jahre alte Medizinerin nicht nur dem späteren Architekten des Deutschen Hygiene-Museums, WILHELM KREIS, der die Pavillons der GeSoLei entworfen hat, hier arbeitet sie auch mit Dr. MARTIN VOGEL und Dr. OTTO NEUSTÄTTER vom DHMD zusammen.
Zwar endet am 31. Dezember 1926 ihr Anstellungsvertrag als Generalsekretärin der Düsseldorfer Ausstellung, doch Arthur Schloßmann überträgt ihr die Redaktion des zweibändigen Ausstellungskataloges, heute eine bibliophile Kostbarkeit, auch in der Bibliothek des DHMD.
MARTA FRAENKELS Ziel ist eine moderne Gesundheitsaufklärung. Über die von Mai bis Oktober 1926 gezeigte Ausstellung in Düsseldorf schreibt sie:
»Wollte man jetzt den Menschen in seinen gesundheitlichen Bedingungen zeichnen, so muß man in ihn hineinstellen in das gesamte soziale Milieu. … So entstand der Begriff „Gesolei“, der über den Namen einer Ausstellung hinaus zum Motto der gesundheitspflegerischen, gesundheitsfürsorgerischen und sozialfürsorgerischen Maßnahmen unser Ziel geworden ist.«
Volksgesundheit oder »hygienische Volksbelehrung« wird so zu einem Leitbegriff in der Weimarer Republik, anknüpfend an Erfolge der Gesundheitsaufklärung vor dem Ersten Weltkrieg, wie der I. Internationalen Hygiene-Ausstellung 1911 in Dresden.
Interessant ist ein Sonderthema, das sowohl 1911 in Dresden als auch 1926 in Düsseldorf aufgegriffen wird, die »Hygiene der Juden«. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil Juden schon damals bei Antisemiten als Krankheitsherd im deutschen Volkskörper gelten, der ausgemerzt werden müsse, wenn das Volk geistig und physisch gesunden solle. In Düsseldorf ist der »Hygiene der Juden« sogar ein eigener Pavillon gewidmet.
An den Erfolg der Düsseldorfer GeSoLei mit sieben Millionen Besuchern möchte die junge Ausstellungsmacherin anknüpfen. Ihr schwebt ein parteiunabhängiges »Volksmuseum« besonders für die arbeitende Bevölkerung vor. »Größer, farbiger, wechselreicher,… effektreicher müssen die Darstellungen sein. Licht, Bewegung, überhaupt Reize verschiedenster Art müssen vermehrt angewendet werden, um die … Bevölkerung immer aufs Neue zu fesseln und so der Ausstellung den erwünschten Erfolg zu sichern.«, schreibt Marta Fraenkel 1930 in »Hygiene-Ausstellung, eine Hochschule für jedermann!«.
Im Juni 1929 reist Marta Fraenkel zum ersten Mal in die Elbestadt, um an der II. Internationalen Hygiene-Ausstellung mitzuwirken. Eröffnet wird sie am 16. Mai 1930, mit dem neuen Museumsbau von Wilhelm Kreis. Für ihre Mission nutzt Marta Fraenkel neue Medien wie den Rundfunk. Die Dresdner Neuesten Nachrichten drucken Fraenkels Beiträge über die Frau in Familie und Beruf, Kleidung, Wohnungsprobleme, Krankenhausversorgung, gesundes Seelenleben oder Aberglaube und Gesundheit. So lernt sie vermutlich auch ihren zukünftigen Ehemann kennen, den Journalisten Theodor Schulze, stellvertretender Chefredakteur und Politikexperte bei der liberalen DNN.
»Größer, farbiger, wechselreicher, … effektreicher müssen die Darstellungen sein«
Ihr Ideenreichtum und ihr Organisationstalent machen Marta Fraenkel zu einer gesuchten Ausstellungsmacherin. Mit ca. 5 Millionen Besuchern wird die II. Internationale Hygiene-Ausstellung ein großer Erfolg. Doch erst einmal verlässt Marta Fraenkel Dresden, arbeitet von Oktober bis Dezember 1930 in der Hygieneabteilig des Völkerbundes in Genf. Nach ihrer Rückkehr wird sie zunächst bis September 1931 weiter als Wissenschaftliche Geschäftsführerin der IHA beschäftigt. Allerdings kämpft das privatwirtschaftlich geführte Museum wegen der Weltwirtschaftskrise mit enormen finanziellen Schwierigkeiten, weshalb die Entlassung droht. Doch Direktor Georg Seiring sorgt dafür, dass Marta Fraenkel ab Oktober 1931 bis zu ihrer Entlassung im April 1933 als »Direktor des Frauenreferats und Direktor des Nachrichtendienstes« (eine Art Pressesprecherin A.d.A.) am DHM bleibt, allerdings für ein geringeres Gehalt. Grund ist die Eheschließung mit Theodor Schulze am 18. September 1931. Doppelverdienerinnen sind verpönt.
Marta Fraenkel verantwortet in dieser Zeit auch die neu aufgelegte Hygieneausstellung mit modifiziertem Programm. So heißt die von konservativen Kreisen heftig kritisierte Sonderausstellung »Aberglaube und Gesundheit« nun etwas neutraler »Erkennen und Heilen«. Ihre Spezialabteilung ist »Die Frau in Familie und Beruf«. Offen wird darin über Berufstätigkeit, Doppelbelastung im Haushalt, Sex, Menstruation oder Empfängnisverhütung gesprochen. Fraenkel betont das seit 1918 gesetzlich garantierte Recht auf Arbeit und vertritt die Meinung, Frauen hätten vielen Berufen sogar eine besondere Prägung und Wesenserweiterung verliehen. Das gilt für sie auch für geistige Berufe verschiedener Art sowie für die parlamentarische Tätigkeit der Frau.
Protest kommt besonders von der in Sachsen starken NSDAP. Doch die erfolgreiche Museumskuratorin lässt sich nicht beirren. Noch findet sie Schutz und Fürsprache im Kollegenkreis, bei ihrem Ehemann und offenbar auch bei Freundinnen.
»Fraenkels Stellungnahme stand in einem gewissen Gegensatz zu den aufkommenden Vorstellungen der Nationalsozialisten zur Rolle der Frau als Mutter und ›Hüterin der Familie‹.«
Alexander Atanassow, Verleger einer Biografie des jüdischen Publizisten Julius Ferdinand Wollf und eines Bildbandes über die jüdische Fotografin Genia Jonas, hat in beiden Lebensgeschichten Querverbindungen zu Marta Fraenkel gefunden. Sie bringen sogar etwas Licht in ihr Privatleben: Julius Ferdinand Wollf, der als Chefredakteur der DNN Schulzes Vorgesetzter war, und seine Johanna Sophie waren laut Eheschließungsurkunde Trauzeugen. Es darf also davon ausgegangen werden, dass die Eheleute Wollf in enger Beziehung zum Ehepaar Schulze-Fraenkel standen.
Die nur ein Jahr ältere Genia Jonas hat Marta Fraenkel nicht nur porträtiert, sondern auch für das Hygienemuseum gearbeitet, so Atanassow: »Genja Jonas wurde im Bereich Ausstellungsfotografie aktiv. Sie ist darin als Fotografin für die wissenschaftliche Gruppe Frau in Familie und Beruf im Ausstellungskatalog aufgeführt… Die Zusammenarbeit mit Frau Dr. Else Ulrich-Beil belegt auch die Verbindung mit in Hellerau aktiven Gruppen.« Im Umfeld der Gartenstadt Hellerau wohnen enge Mitarbeiter Fraenkels wie Dr. Rudolf Neubert und Dr. Martin Vogel mit ihren Familien. Beide sind erklärte Lebensreformer.
An den jüdischen Journalisten und Verleger erinnert das Deutsche Hygiene-Museum auf TSURIKRUFN! im Beitrag »Julius F. Wollf – Herzblutjournalist und medizinischer Aufklärer«, ergänzt um einen Exkurs zu der kostbaren, verschwundenen Kunstsammlung des Ehepaars Wollf vom Kunstgewerbemuseum Dresden.
Mit der nackten Lebensreformbewegung in Hellerau ist es bald nach Machtantritt der Nazis ebenso vorbei wie mit der liberalen Gesundheitsaufklärung. Das Hygiene-Museum profiliert sich schnell als rassehygienisches Institut. Museumsmitarbeiter wie Direktor Georg Seiring müssen sich nicht groß umstellen. Er ist selbst NSDAP-Mitglied. Wenige Tage nach Inkrafttreten des »Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums« vom 7. April 1933 wird Marta Fraenkel entlassen, wie alle anderen jüdischen Mitarbeiter.
Wie die von ihr konzipierte Hygieneausstellung weiter präsentiert wird, kann sie nicht mehr beeinflussen. Ausgegliederte Teile wie »Gesunde Frau – Gesundes Volk« werden propagandistisch umgedeutet. Prof. Klaus Vogel, bis Januar 2022 Leiter der DHMD, bemerkt dazu: »Marta Fraenkel, die ja diesen Riesenerfolg hatte mit der Eröffnung des Museums und der II. Internationalen Hygieneausstellung, ist ja praktisch ihres Erfolgs beraubt worden durch die Entlassung aus dem Museum.«
»Was bei Marta Fraenkel Massenhygiene war, ist unter den Nationalsozialisten zur Rassenhygiene geworden. Und das nicht nur nebenbei, sondern das Haus wurde darauf ausgerichtet.«
Marta Fraenkel bleibt vorerst in Dresden, ist aber finanziell von ihrem Mann abhängig. Der tritt die Flucht nach vorne an, stellt sogar einen Aufnahmeantrag für die NSDAP, wird jedoch abgelehnt. Seine Frau warnt er vor den Nazis, lässt sich 1935 dennoch scheiden. Seine Wetterwendigkeit nützt ihm am Ende nichts. Mit einer Jüdin verheiratet gewesen zu sein und sie 1938 auch noch in den USA besucht zu haben, reicht für ein Berufsverbot.
Noch vor der Scheidung geht Fraenkel im Januar 1935 nach Brüssel, wird Mitarbeiterin der »Ligue Nationale Belge Contre le Cancer« und Beraterin des internationalen Krebskongresses. Da sie von dem Gehalt kaum leben kann und keine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhält, bereitet sie ihre Ausreise in die USA vor.
Nach einem zweimonatigen Aufenthalt dort kehrte sie noch einmal zurück, um im April 1938 mit dem Dampfschiff »SS Deutschland« nach New York zu reisen. Sie wird als Ärztin bei einer halbstaatlichen Einrichtung angestellt, schreibt Simone Ladwig-Winters in ihrem Buch über Erich Fraenkel. Der Rechtsanwalt und dessen nichtjüdische Frau Hanna folgen im November 1938. Auch Theodor Schulze trifft ein, zieht es aber vor, nach Deutschland zurückzukehren. Kriegsbedingt bricht der Kontakt dann ab. Gute Englischkenntnisse und Erfahrungen in der Gesundheitsaufklärung, besonders als Statistikerin, öffnen Marta Fraenkel die Tür zum »Welfare Council New York« einer kommunalen Wohlfahrtsbehörde. Ab Mai 1944 ist sie Medizinische Beraterin der US-Regierung in Washington und dann ab 1949 bis zu ihrem Lebensende »Public Health Officer« in New York.
»Das Gute war, dass Marta Fraenkel als Gesundheitswissenschaftlerin in den Vereinigten Staaten relativ schnell wieder Fuß fassen konnte, nicht ohne Schwierigkeiten… Public Health war in den Vereinigten Staaten ein Konzept, das schon wesentlich weiter war als in Deutschland.«
Klaus Vogel
Ernst Fraenkel, der im Nachkriegsdeutschland ein angesehener Völkerrechtler und Politikwissenschaftler wird, versucht vergeblich seine Schwester zur Rückkehr zu bewegen. Ihr ist es gelungen, sich in den USA eine bescheidene aber sichere Lebensgrundlage zu schaffen. Doch der Preis der kinderlosen und alleinstehenden Exilantin ist Einsamkeit. Immer wieder einmal reist sie nach Berlin, trifft sich mit ihrem Bruder, nicht aber mit ihrem Ex-Mann. Offenbar ist sie noch immer tief verletzt. Andererseits hätte sie als Mitarbeiterin im öffentlichen Dienst Schwierigkeiten bekommen können. Sich mit einem Kommunisten zu treffen kann in den USA Existenz gefährdend sein. Theodor Schulze Walden ist nun Chefkommentator im DDR-Rundfunk. Marta Fraenkel kämpft bei den deutschen Behörden auch um eine Entschädigung, was sehr langwierig und für die Opfer der Nazis frustrierend ist. Dresden sieht sie nie wieder.
Marta Fraenkel stirbt am 9. August 1976 im Alter von 80 Jahren in New York. In Dresden hat man die Kuratorin der erfolgreichen II. Internationalen Hygiene-Ausstellung von 1930/31 da schon fast vergessen. Dabei hat die jüdische Ärztin als Vertreterin einer neuen Generation damals außerordentliches geleistet, nicht nur für das DHMD. Sie gehört zu den Wegbereiterinnen moderner Gesundheitsaufklärung in der Weimarer Republik.
Erst seit ein paar Jahren ist in der Dresdner Neustadt eine kleine Nebenstraße nach ihr benannt. Und der Tagungssaal im rekonstruierten Flügel des DHMD trägt den Namen Marta Fraenkels.
Die Ausstellungspraxis der Hygienischen Volksbelehrung in der Weimarer Republik – und damit auch die kuratorische Tätigkeit Marta Fraenkels – sind umfangreich in der Sammlung des Deutschen Hygiene-Museums dokumentiert. Für die Recherche steht ein Online-Katalog zur Verfügung.
Mit dem Teilen dieses Porträts in sozialen Netzwerken unterstützen Sie unser Anliegen, an jüdische Persönlichkeiten, die unsere Gesellschaft seit über 1.700 Jahren mitgestalten, aktiv zu erinnern.
Ein »Erinnerungsstück« von
Deutsches Hygiene Museum Dresden
www.dhmd.de
Autor: Wolfram Nagel, Dresden
Gestaltung und redaktionelle Bearbeitung: Dr. JESSICA POPP, AsKI e.V.
Techn. Bearbeitung von Abbildungen, Audio- und Videodateien: FRANZ FECHNER, AsKI e.V.
Deutsches Hygiene Museum Dresden
Das 1912 von dem Odol-Fabrikanten KARL AUGUST LINGNER (1861–1916) als Gesundheitsmuseum gegründete Haus versteht sich heute als ein interdisziplinäres »Museum vom Menschen«. Es ist ein wichtiger Ort für die Dresdner Stadtgesellschaft, an dem über aktuelle Themen aus Wissenschaft und Kunst, Kultur und Gesellschaft debattiert wird. Mit seinem vielfältigen Ausstellungsprogramm ist es aber auch ein beliebtes Ziel für Gäste aus ganz Deutschland und aller Welt.
Die populärwissenschaftliche Dauerausstellung ist dem »Abenteuer Mensch« gewidmet, das mit klassischen Exponaten, Medien und interaktiven Stationen auf einem abwechslungsreichen Parcours in Szene gesetzt ist. Für die jüngsten Besucher bietet das Kinder-Museum einen erlebnisorientierten Einblick in die »Welt der Sinne«.
Die Dauerausstellung präsentiert zahlreiche Objekte aus der umfangreichen Sammlung des Museums, wie z. B. den »Gläsernen Menschen«, wertvolle Wachsmoulagen, anatomische Modelle und Präparate, internationale AIDS-Plakat-Kunst oder körper- und kulturhistorische Exponate aus unterschiedlichen Sammlungsbereichen.