Leo Bodenstein
1920–1997

Warum ein Kieler
Amerikaner wurde

»

So manche Bürger, auch ich, tun ihr Bestes, daß die Deutschen jüdischen Glaubens, die der Stadt soviel in Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft gegeben haben, nicht in Vergessenheit geraten.

Leo Bodenstein

Leo Bodenstein war einer der wenigen schleswig-holsteinischen Juden, die nach der Shoah regelmäßig in ihre ehemalige Heimat kamen. Häufig besuchte er dabei auch das Jüdische Museum in Rendsburg und beschenkte es mit zahlreichen Objekten aus seinem Familienbesitz, die heute noch im Museum zu sehen sind. In seinem Buch »Und plötzlich mußte ich englisch reden … Warum ein Kieler Amerikaner wurde«1 berichtet er detailliert über sein Auf­wachsen in der Jüdischen Gemeinde in Kiel sowie seine weitere Lebensgeschichte.

Leo Bodenstein auf dem Cover seines Buches »Und plötzlich mußte ich englisch reden … Warum ein Kieler Amerikaner wurde«, Kiel 1991
Leo Bodenstein auf dem Cover seines Buches »Und plötzlich mußte ich englisch reden … Warum ein Kieler Amerikaner wurde«, Kiel 1991 / © Leo Bodenstein

Kiel

Am 3. Januar 1920 kommt Leo Bodenstein in Kiel als eines von vier Kindern seiner Eltern Rosa und Bernhardt zur Welt. In seiner Heimatstadt besucht er die Grundschule und das Gymnasium. Seit ihrer Kindheit nehmen Bodenstein und seine drei Schwestern aktiv am Gemeinde­leben teil und besuchen den Religionsunterricht in der Synagoge; Im Januar 1933 feiert die Familie Leos Bar Mizwah. Nach der Machtüber­nahme der National­sozialisten spüren die Bodensteins den gesellschaftlichen Antise­mitismus sehr viel stärker als zuvor:

»Die Ereignisse häuften sich in der Stadt Kiel. Der 1. April 1933 war offizieller ›Boykott-Tag‹. SA-Männer standen vor jüdischen Geschäften und Unternehmen und hinderten Käufer daran, die Geschäfte zu betreten. Vielfach wiesen sie allerdings die Passanten nur darauf hin daß es ein ›jüdisches Geschäft‹ wäre. Mit Genugtuung sah ich in der Holstenstraße, daß dennoch viele Käufer Geschäfte jüdischer Inhaber betraten. Viele unserer Kunden kamen in das väterliche Geschäft, nur um uns zu sagen, daß der Boykott nicht ihrer Denkweise entspräche.«

Der Kieler Synagogenchor 1931/32, v.l.: Julius Offen, Israel; Leo Metzger, New York; Max Nagelberg, New York; Akki Herzberg, Tel Aviv; Leo Bodenstein, Florida; Max Berger, verstorben in Israel; Isi und Johnny Klapper, Opfer der Nationalsozialisten
Der Kieler Synagogenchor 1931/32, v.l.: Julius Offen, Israel; Leo Metzger, New York; Max Nagelberg, New York; Akki Herzberg, Tel Aviv; Leo Bodenstein, Florida; Max Berger, verstorben in Israel; Isi und Johnny Klapper, Opfer der Nationalsozialisten / © Archiv Jüdisches Museum, Rendsburg (Sammlung Hauschildt-Staff)

Noch 1933 Jahr verlassen Leo Bodensteins Großeltern und der Rabbiner der Kieler Gemeinde, Dr. Posner, das Land. Nachdem er und andere jüdische Schüler mehrmals antisemitischen Angriffen ausge­setzt sind, wechselt Bodenstein 1934 auf ein jüdisches Internat in Frankfurt am Main. Nach zwei Jahren in Frankfurt am Main kehrt er Ende 1935 zu seiner Familie nach Kiel zurück und arbeitet im elterlichen Textilgeschäft.

Kleiderbügel aus dem elterlichen Textilgeschäft
Kleiderbügel aus dem elterlichen Textilgeschäft / © Jüdisches Museum, Rendsburg
Im Habonim Kiel, Gruppe Arjeh, Kiel 1934
obere Reihe v.l.: Jakob Grubner, Max Berger, A. Herzberg, Leo Metzger, Leo Kufelnitzky; untere Reihe v.l.: Jakob Goldberg, Leo Bodenstein
Im Habonim Kiel, Gruppe Arjeh, Kiel 1934 obere Reihe v.l.: Jakob Grubner, Max Berger, A. Herzberg, Leo Metzger, Leo Kufelnitzky; untere Reihe v.l.: Jakob Goldberg, Leo Bodenstein / © Archiv Jüdisches Museum, Rendsburg (Sammlung Hauschildt-Staff)

»Im Jahre 1937 wurde auch der Besuch der öffentlichen Bäder für Juden verboten. Ein Bad war in der Prüne, und für manche, die zu Haus kein Bad besaßen, war dieses Verbot sehr einschneidend. […] Meine Schwester Gisela war 1937 bei einem Arzt in Kiel in Behandlung. Eines Tages wurde ihr von der Arzthelferin mitgeteilt, daß sie nicht mehr angenommen werde und nicht mehr kommen sollte, der Arzt wollte keine Juden mehr behandeln.«

Dan Gelbert und Leo Bodenstein an der Kieler Förde, 1937
Dan Gelbert und Leo Bodenstein an der Kieler Förde, 1937 / © Archiv Jüdisches Museum, Rendsburg (Sammlung Hauschildt-Staff)

Auswanderung in die USA

Im September 1938 wandert Leo Bodenstein zunächst ohne seine Eltern und Schwestern in die USA aus.

»Zur Auswanderung hatte ich für die ›Queen Mary‹ gebucht, die am 14. September 1938 von Southampton nach New York fuhr und am 19. September dort anlegen sollte. ›Cabin Class‹ riet mir mein Onkel Markus, denn dies garantiere, daß man einerseits als erster in New York von Bord ging, und zweitens reduziert sie die Chance, in Ellis Island (auf dieser Insel im Hafen New Yorks wurden Einwanderer nochmals untersucht und man konnte abgewiesen werden), zu ›landen‹, auf Null. Es gab kleine Abschiedsfeiern in Kiel mit Freunden und im Familienkreis. Ich war von Kopf bis Fuß ausgestattet mit schönen Sachen, die in zwei nagelneuen Koffern verstaut wurden. Außerdem wurde in Anwesenheit eines überfreundlichen Zollbeamten zu Hause eine Kiste gepackt mit Bettzeug, Tischtüchern, einer Persianer-Brücke, Kristall, Geschirr und etwas Silber, versiegelt und von der Speditionsfirma Schenker & Co. nach New York versandt. Es sollten die einzigen Gegenstände sein, die meine Eltern retten konnten.«

Leo Bodenstein einige Wochen vor seiner Emigration im Jahr 1938
Leo Bodenstein einige Wochen vor seiner Emigration im Jahr 1938 / © Leo Bodenstein

Für die ersten eineinhalb Jahre nach seiner Ankunft in New York wohnt Bodenstein bei Onkel und Tante, die bereits seit einigen Jahren dort lebten. Er erwirbt an der Abend­schule einen Highschool-Abschluss und arbeitet zunächst für seinen Onkel Markus, einen Mineralogen. Zu den Novemberpogromen 1938 in Kiel berichtet er:

»Alle jüdischen Geschäfte in Kiel wurden ausgeraubt und teilweise zerstört; die Synagoge wurde geschändet und angesteckt. Die Feuer­wehr beschränkte sich darauf, das Nebengebäude zu schützen.«

In Amerika

Unter widrigsten Umständen schafft es auch der Rest der Familie nach den Novem­berpogromen in die USA zu emigrieren. 1943, zwei Jahre nach Kriegseintritt der USA, wird Bodenstein zum Kriegsdienst für die Vereinigten Staaten eingezogen. Bis zu seiner Entlassung aus der Army 1946 ist Leo an verschiedenen Standorten in den USA stationiert. Nachdem Leo bereits 1943 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten hat, werden auch seine Eltern 1945 und 1946 eingebürgert.

Leo Bodenstein als Soldat der U.S. Army im April 1945
Leo Bodenstein als Soldat der U.S. Army im April 1945 / © Leo Bodenstein

»Wir waren erst kürzlich vertrieben und verstoßen aus unserer Heimat. In dem großen Land der Vereinigten Staaten waren die Behörden freundlich, hilfsbereit und geehrt, uns als Bürger aufzunehmen.«

Studium, Beruf, Karriere

Nach Kriegsende erfahren Leo Bodenstein und seine Familie allmählich, wie viele ihrer Verwandten und Freunde im Holocaust umgekommen sind. Wegen seines Kriegsdiensts kann Leo einige Jahre umsonst studieren – einen Schritt, den er als »Anfang einer beruflichen Karriere« bezeichnet. Ende 1948 macht er sich in der Pelzbranche selbstständig, einige Jahre später wechselt er in den Außendienst einer großen Lederfirma und kommt über diesen Beruf zur Wall Street. 1952 besucht er zum ersten Mal Israel und trifft dort viele Verwandte und Bekannte aus Kiel. Im Laufe der 50er Jahre wird er von einer großen Investi­tionsgesellschaft angestellt und absolviert verschiedene Examina als Börsenmakler. Er bleibt aktiv im jüdischen Leben New Yorks, wird Mitglied der B‘nai B‘rith Loge und einer jüdischen Gemeinde in Washington Heights.

B‘nai B‘rith Loge

Die B‘nai B‘rith Loge ist eine jüdische Organisation, die 1843 in New York als geheime Loge von zwölf jüdischen Einwan­derern aus Deutschland gegründet wurde: »B'nai B'rith steht für die selbstverständliche Solidarität mit den Schwä­cheren, die Achtung vor der Unverletzlichkeit der mensch­lichen Würde und für das Gebot zur Toleranz.« Ein weiteres Ziel von B’nai B’rith ist die Aufklärung über das Judentum und die Erziehung innerhalb des Judentums sowie die Unterstützung des Staates Israel. Sie ist derzeit in 60 Staaten vertreten und gehört zu den größten internationalen jüdischen Vereinigungen.

Wieder in Deutschland

Als er 1955 beruflich nach Frankfurt am Main reisen muss, besucht er zum ersten Mal seit seiner Auswanderung 1938 seine Heimatstadt Kiel. Es folgen viele weitere Aufenthalte in Schleswig-Holstein: Nachdem Leo 1956 seine Mutter nach Kiel begleitet hat, besucht er die Stadt, die ihre Vergan­genheit erfolgreich verdrängt,  in den folgenden drei Jahrzehnten sogar mehrmals pro Jahr.

»[…] Ich wäre noch erstaunter gewesen, wenn ich im Mai 1955 gewußt hätte, was ich erst später erfuhr: Daß Schleswig-Holstein ein Unterschlupfland von Nazis war, die hier kaum verfolgt wurden. Einige wenige, die ins Gefängnis mußten, wurden sehr schnell begnadigt, auch wenn es überführte Mörder waren.«

 1960 zieht Bodenstein aus beruflichen Gründen nach Frankfurt am Main um – den USA bleibt er dennoch sehr verbunden, New York besucht er mehrere Male im Jahr. Fünf Jahre später wechselt er nach München und leitet dort eine Filiale seiner Firma Bache & Co, deren Deutschlandchef er kurz darauf wird. Ein Jahr zuvor hat er Elisabeth SpringeR in Brüssel kennengelernt, die er 1966 heiratet. Bodenstein wird zu einem wichtigen Akteur und Förderer der Münchener Kunstszene und gründet 1966 zusammen mit Bekannten das »Modern Art Museum München«. 1975 erfolgt der Umzug nach Hamburg, auch weil Bodenstein das Bedürfnis hat, näher an seiner alten Heimat Kiel zu sein. Drei Jahre später kehrt er nach New York zurück. Nach seiner Pensionierung zieht er nach Florida um, wo er 1997 schließlich verstirbt.

Elisabeth Springer und Leo Bodenstein vor dem Münchner Standesamt, 1966
Elisabeth Springer und Leo Bodenstein vor dem Münchner Standesamt, 1966 / © Leo Bodenstein

Modern Art Museum München

Das Modern Art Museum München (MAM) war ein Münchener Verein, der sich für zeitgenössische Kunst enga­gierte und in der Villa Stuck von 1967 bis 1970 beheimatet war. Spektakulär waren die Aus­stellung der Sammlung von Gunter Sachs, über den Beatles-Film »Yellow Submarine« oder über Gotthard Graubner. Das MAM verstand sich als »Musée engagé« und setzte sich für gleichberechtigte Teilhabe aller Akteure ein.

Im Anschluss an die Zeit in der Villa Stuck zeigte das 'MAM' 1971 und 1972 Ausstellungen in einer Art Super-Bubble – einer mit Luft aufge­blasenen Tragluft­halle – auf dem Gelände der ›Neuen Pina­kothek‹. Damit endete die Geschichte des 'MAM'. Das Ziel der Errichtung eines Museums­baus für zeit­genössische Kunst in München konnte nicht verwirk­licht werden.

Wider das Vergessen

»Mit Absicht benutze ich das Wort ›Wiedergutmachung‹ nicht, denn dieses Wort ist irreführend. Es gab und gibt keine ›Wiedergutmachung‹, dieses populäre Wort vermittelte der deutschen Bevölkerung den falschen Eindruck, daß von ihren Steuern und Abgaben ein furchtbares Geschehen wiedergutgemacht würde.«

Nach einem Besuch in Schleswig-Holstein auf Einladung der Lande­regierung 1986 setzt sich Bodenstein bei der Stadt Kiel sehr für die Belange der Kieler Jüdinnen und Juden ein: Er kritisiert den Umgang der Stadt mit der NS-Vergangenheit sowie mit antisemitischen Straftaten wie z.B. der Schändung der Gedenktafel für die zerstörte Kieler Synagoge. Er plädiert außerdem dafür, Jüdinnen und Juden, die während der NS-Zeit in Kiel verfolgt wurden, als Gäste der Stadt einzuladen.

»Mein erster behördlicher Kontakt mit der Stadt Kiel fand im November 1986 statt, nachdem die Gedenktafel der Synagoge geschändet wurde. Diesen Kontakt habe ich dann auf das Land Schleswig-Holstein erweitert. Denn Kiel war inzwischen, praktisch gesehen, eine Landeshauptstadt ohne Juden. So manche Bürger, auch ich, tun ihr Bestes, daß die Deutschen jüdischen Glaubens, die der Stadt soviel in Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft gegeben haben, nicht in Vergessenheit geraten.« 

Durch seinen intensiven Kontakt mit verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierung kämpft er dafür, die Erinnerungs­politik des Landes und den Umgang mit ehemaligen schleswig-holsteinischen Jüdinnen und Juden zu verbessern.

»Es kann so vieles eingerichtet werden, Museen und lebende Gedenkstätten. Lehrstühle können geschaffen und gefördert werden, Stipendien an jüdische Studenten vergeben und Austauschbesuche mit den Nachkommen dieser jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holsteins mit der neuen Jugend dieses Landes vorgenommen werden.«

»...in kritischem Abstand liebevoll verbunden...«

Dr. Frauke Dettmer, ehem. Direktorin des Jüdischen Museums Rendsburg, über Leo Bodenstein

Bodenstein und das Jüdische Museum Rendsburg

Bodenstein besucht das Jüdische Museum Rendsburg bereits kurz vor seiner Eröffnung 1988 und bleibt seitdem in regelmäßigen Kontakt mit dem Haus. Auch schenkt er dem Museum zahlreiche Objekte, die seine Familie in Kiel benutzt oder mit ins Exil genommen hat: den Gebets­mantel seines Vaters, dazu Tefillin und Tasche; einen silbernen Kidduschbecher; eine Schale mit Davidsternen; eine Reihe von Gebetbüchern aus dem Besitz seiner weiteren Familie; das Manuskript seines Buches; eine Einladungskarte der Hochzeit seiner Schwester Regina in der Kieler Synagoge im Juni 1938 sowie ein Geschichtsbuch seiner Schwester Gisela.

»Ich besuchte 1986 auch das ›Bamberger Haus‹, die alte vom Anfang des letzten Jahrhunderts stammende Synagoge in Rendsburg. Von der israelitischen Gemeinde 1938 zwangsverkauft und später als Fischräucherei dienend wurde dieselbe Anfang der achtziger Jahre wieder restauriert. Die Räumlichkeiten sind der mir noch in Erinnerung gebliebenen Synagoge sehr ähnlich. Das Bamberger Haus, Jüdisches Museum in Rendsburg, ist nach einem bekannten jüdischen Bürger Rendsburgs, Herrn Ernst Bamberger, benannt. (Dieser nahm sich im Dezember 1941 aus Angst vor einer möglichen Deportation das Leben.) Heute ist in diesem Museum auch eine dauernde Kunstausstellung, wo unter anderem Bilder und Arbeiten jüdischer Künstler der Vergangenheit und Gegenwart gezeigt werden, unter der ausgezeichneten Leitung Herrn Heinemanns, Künstler und Kaufmann aus Rendsburg. Dr. Ole Hark hatte eine wunderbar ergreifende und verständliche Ausstellung geschaffen, die ein gutes und verständliches Bild des jüdischen Gemeindelebens in Schleswig-Holstein wiedergibt wie auch die Zeit nationalsozialistischer Machtergreifung.«

Artikel in der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung, 29.10.1988
Artikel in der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung, 29.10.1988

Teilen &
Erinnerung schaffen

#tsurikrufn – machen Sie mit!

Mit dem Teilen dieses Porträts in sozialen Netzwerken unterstützen Sie unser Anliegen, an jüdische Persönlichkeiten, die unsere Gesellschaft seit über 1.700 Jahren mitgestalten, aktiv zu erinnern.

Über das Porträt

Ein »Erinnerungsstück« von
Jüdisches Museum, Rendsburg – Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen
Schloss Gottorf
www.jmrd.de

Autorin: Mirjam Gläser und Yella Nicklaus, Mitarbeiterinnen Bildung und Vermittlung, Jüdisches Museum, Rendsburg

Gestaltung und redaktionelle Bearbeitung: Dr. Ulrike Horstenkamp, AsKI e. V.

Techn. Bearbeitung von Bild-, Audio- und Videodateien: Franz Fechner, AsKI e.V.

Quellenangaben

Das Jüdische Museum in Rendsburg
Das Jüdische Museum in Rendsburg war eines der ersten Jüdischen Museen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik gegründet worden sind. Es ist der zentrale Ort für jüdische Geschichte und Kultur in Schleswig-Holstein – und zugleich ein Ort für interkulturellen Austausch. Neben Dauerausstellungen zur jüdischen Geschichte, Religion und Identität bietet es Sonderausstellungen zu wechselnden Themen sowie ein umfassendes Bildungsangebot. Zudem ist es in der ältesten erhaltenen Synagoge in Schleswig-Holstein zu Hause und fungiert als Baudenkmal und Gedenkstätte.